Nach Recherchen der WAZ-Mediengruppe begleicht die Stiftung Zollverein seit Jahren Rechnungen in Millionenhöhe nur zum Teil. Aktuell soll der Baukonzern Hochtief auf offenen Forderungen in sechsstelliger Höhe sitzen. Ein Prozess droht. Die Stiftung Zollverein bestreitet eigenes Fehlverhalten und macht mangelhafte oder nicht nachvollziehbare Leistungen für gekürzte Zahlungen verantwortlich.
Kein Sport? Richtig. Mein erster größerer Text für die WAZ. Seit Kurzem bin ich arbeite ich dort als Reporter im Recherche-Ressort der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung. Der Fokus liegt auf Politik, Wirtschaft, Korruption – solche Späße. Vor allem im Ruhrgebiet, aber auch darüber hinaus. Auf jeden Fall auf langen, aufwändigen Stücken. Auf Dingen, an denen ich Spaß habe.
Dass ich bei der WAZ voraussichtlich kaum Sport-Themen machen werde, war dabei sogar eher ein Grund dafür, als dagegen. Über den Tellerrand schauen und so. Mein Chef ist David Schraven, außerdem arbeiten drei fest angestellte Redakteure in dem Ressort. Ich denke, dass ich dort eine ganze Menge lernen kann.
Gut finde ich die grundsätzliche Einstellung, dass man mit seiner journalistischen Motivation, seiner Arbeit und seinen Zielen offensiv umgeht. WAZ-Recherche hat ein Rechercheblog eingerichtet (das demnächst im Layout überarbeitet wird) und ist bei Twitter aktiv. Telefonnummer, Email-Adresse, Anschrift – damit jeder auf uns zukommen kann, der Infos loswerden will.
Zusätzlich hat die WAZ, das dürfte der ein oder andere mitbekommen haben, als erste deutsche Zeitung ein Upload-Portal eingerichtet, wo Infos verschlüsselt und sicher hochgeladen werden können. Ich kann sagen, dass dadurch bereits einige gute Geschichten losgetreten wurden. Ganz gut beschrieben hat das Ganze die taz vor gut zwei Wochen: Die WAZ-Kinder von Wikileaks.
Leser dieses Blogs dürfen und sollen sich natürlich weiter direkt an mich wenden. Wer aber gerne komplett anonym und garantiert nicht rückverfolgbar Infos und Dokumente zum Thema Sport loswerden will, bei denen er sich bislang nicht getraut hat, sie dem Journalist seines Vertrauens zukommen zu lassen – das Upload-Portal steht jedem offen. Und ich garantiere, das mit den Infos verantwortungsbewusst umgegangen wird. Die Regel ist: Dokumente als Ausgangspunkt für eine Geschichte; keine Veröffentlichung von Dokumenten, nur um zu veröffentlichen; Informantenschutz an allererster Stelle.
Dieses Blog werde ich weiterhin so gut es geht pflegen und hoffentlich auch noch hin und wieder eine Sport-Geschichte als freier Autor fabrizieren. Ganz einfach wird das in den nächsten Monaten aber nicht, es wartet leider auch noch ein ganzes Stück Arbeit auf dem Weg zum Uni-Abschluss auf mich.
Vergangenenes Jahr habe ich übrigens ein klein bisschen was zu Recherche-Ressorts für den Medien-Monitor der TU Dortmund geschrieben (Neue Chancen oder plumpes Marketing?). Dort gibt es – wenn auch in schlechter Tonqualität – Einschätzungen von Hans Leyendecker und David Schraven.
Und hier ein recht aktuelles Interview mit David zum Thema Datei-Uploads, Wikileaks und neue Möglichkeiten der Recherche.