Doping in Deutschland von 1950 bis heute – viel mehr kann ein Projekttitel kaum versprechen. Berliner und Münsteraner Forscher sollten seit 2009 die dunkle Vergangenheit des deutschen Sports aufklären, das Innenministerium stellte eine halbe Millionen Euro Steuergeld zur Verfügung. Doch drei Jahre später versinkt das Projekt in Merkwürdigkeiten. Es bleiben: Streitigkeiten um fehlendes Geld, juristische Hürden, verweigerte Dokumente und eine Prüfung durch das Bundesverwaltungsamt.
Gemeinsam mit meinem Kollegen Mathias Hausding von der Märkischen Oderzeitung habe ich mich mit dem Forschungsprojekt Doping in Deutschland beschäftigt. Und versucht zu erklären, warum es auf der Zielgeraden doch noch platzt. Dienstag stellt das Bundesinstitut für Sportwissenschaft im Bundespresseamt in Berlin die Ergebnisse der dritten Phase vor, aber nur die Hälfte der Forscher trägt vor. Im Bundesinstitut für Sportwissenschaft geht wegen der Rumpf-Präsentation am Dienstag angeblich schon Panik um. “Das Bundesinstitut hat Angst vor der Presse und davor, dass ihm das ganze Projekt um die Ohren gehauen wird”, sagt der Münsteraner Projektleiter Michael Krüger.
Die Berliner Forscher tragen ihre Erfahrungen nun zwei Tage nach der Vorstellung des BISp, am kommenden Donnerstag, auf einem Symposium an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder vor. Die Autoren werden bei dieser Veranstaltung vertreten sein und über die Probleme des Projektes reden.
Der Haupttext findet sich unter anderem im Rechercheblog der WAZ, dort gibt es auch Links auf die restlichen vier Texte. Eine Geschichte ist auch auf fussballdoping.de gelandet.
[Auf dem Foto zu sehen: Ingo Weiss (DOSB-Präsidiumsmitglied), Christian Klaue (DOSB-Pressesprecher) und BISp-Direktor Jürgen Fischer.]